shut up and listen! 2016
Interdisziplinäres Festival für Musik und Klangkunst

 
       
   
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Donnerstag, 8. Dezember 2016, 20.30

Bernhard Gál

Ur-Ur — Genealogische Klangräume

Bernhard Gál: Ur-Ur (2016) | photo: artist

[Bernhard Gál: Ur-Ur]

Ur-Ur — Genealogische Klangräume

Ur-Ur ist ein kontinuierliches künstlerisches Forschungsvorhaben, basierend auf autobiographischen genealogischen Forschungsergebnissen, welche in klangräumlichen Konstellationen erfahrbar gemacht werden. Stammbäume werden verklanglicht, familiäre Beziehungen somit innerhalb eines akustischen Wahrnehmungsraumes räumlich und zeitlich erfahrbar gemacht. Je nach Präsentationsformat können Texte, Bildmaterialien sowie theatralische und andere außermusikalische Elemente einbezogen werden. Bei SUAL 2016 präsentiere ich ausgewählte Miniaturen, in welchen jeweils einer meiner Ururgroßväter im Mittelpunkt steht. Die Stücke beinhalten alle direkten Verwandten, welche während der Lebensspanne der jeweiligen zentralen Person noch bzw. schon gelebt haben, soweit bekannt. Jede Person wird durch einen Einzelton bzw. einen Tonverlauf dargestellt, einzelne Generationen werden in unterschiedlichen Oktavierungen abgebildet. Beginnend mit den Urgroßeltern und endend bei den Urenkeln umfasst jede Komposition eine Zeitspanne von ca. 200 Jahren bzw. sieben Oktaven, wodurch auch ein Großteil des menschlichen Hörbereichs abgedeckt wird. Wie die Lebensgeschichten selbst, ähneln sich die Stücke in der allgemeinen, ‚großen‘ Form, zeigen jedoch bei näherer Beschäftigung im Detail sehr unterschiedliche Verläufe. Und wie im Leben auch, kann es zwischen einzelnen Tönen zu Interferenzen bzw. zu mehr oder weniger harmonischen Zusammenklängen kommen.

[Bernhard Gál]


Bernhard Gál

Der 1971 in Wien geborene Komponist, Künstler und Musikwissenschaftler Bernhard Gál ist in den Bereichen zeitgenössische Musik, Installationskunst und Medienkunst gleichermaßen vertreten. In bis dato etwa 80 intermedialen Installationen und Medienkunstprojekten integriert er Klang, Licht, Objekte, Raumkonzepte und Videoprojektionen zu wahrnehmungsorientierten und oft ortspezifischen Gesamtkunstwerken. Er komponiert außerdem Musik für akustische Instrumente sowie elektroakustische Musik und gibt als Laptop-Musiker selbst Konzerte. Darüber hinaus betreibt Gál die Produktionsplattform Gromoga und leitet die österreichische Kulturinitiative sp ce. Gemeinsam mit Belma Beslic-Gál kuratiert er das Festival shut up and listen! in Wien. 2006-07 unterrichtete er an der Universität der Künste Berlin im Fach Klangkunst. 2010-13 war Gál als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Paris Lodron Universität Salzburg tätig. Derzeit arbeitet er an einer Dissertation zur Klanginstallationskunst. Seine Werke wurden in Konzerten, Ausstellungen, Installationen und Radioportraits weltweit präsentiert und auf etwa 30 Tonträgern sowie mit diversen Katalogen und DVDs dokumentiert. Preise, Stipendien und Förderungen in den Bereichen Musik, Bildende Kunst, Medienkunst, Theater und Architektur. 2005 erschien das Katalogbuch Installationen im Kehrer Verlag Heidelberg, 2015 folgte die Buch- und DVD-Publikation Zwischenbrücken, Sound Installations and Intermedia Art 2005–2015, edition sp ce, 2015.

http://www.bernhardgal.com