Permanente Präsentationen, 5. bis 8. Dezember 2019
Lautsprecher dienen normalerweise zur Hörbarmachung von Etwas. Ich verwende für meine Arbeit ein besonders großes Exemplar, das für die Übertragung von extrem lauten Bässen gebräuchlich ist. In meiner Nutzung geht es allerdings nicht um Lautstärke oder Pegeldruck, sondern um Stille in einer interpretierten Form, oder besser, um eine Vorstellung von sichtbarer Stille. Der Lautsprecher reproduziert tiefe Frequenzen von der Art, dass sich diese für unser Ohr unhörbar nur noch als ein Auf und Nieder seiner Membran darstellt. Diese langsamen und bisweilen besonders langsamen Bewegungen nutze ich als kinetischen Ausgangspunkt für meine Arbeit. Durch Aufstreuen von weißen Daunen zu einem Federberg auf dem Lautsprecher übertragen sich die Bewegungen und werden sichtbar. Nur sehr langsam hebt und senkt der Bewegungsimpuls die fragile Form. Diese beiläufige Aktion, die sich erst bei mehrmaligem Hinschauen als Aktivität herausstellt, passiert dabei völlig geräuschlos, [Ulrich Eller]
Ulrich Eller, geb. 1953 in Leverkusen ist ein Klangkünstler und gelegentlicher Kurator und Autor. Er lehrt als Professor seit 2004 Klanginstallation und Klangskulptur an der HBK Braunschweig. Ausstellungstätigkeit seit 1981. Ulrich Eller lebt in Norderheistedt/ Dithmarschen. |
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