Donnerstag, 3. Juni 2021, 19:45 mit Nava Hemyari (Sopran) | Michael Moser (Violoncello) Friedhofserzählungen — Film
Fetto is a conversation between a fetus, in a woman, and the mother who’s carrying it. The musicians should both be seated, facing each other and not the audience. The cello symbolizes the mother’s belly, being sometimes stroked by the bow and also often kicked by the baby. Since both conversation parties are in one body, the piece is supposed to be quiet and tender. As if a person is talking to himself. By repeating the question “Cara Mama, Perque” (Dear Mom, why) , the fetus tries to understand the mother’s reasons for giving birth to it. The mother’s reasons however, don’t seem to appear satisfactory so the question gets repeated throughout the whole piece. By the end, the mother admits that her main aim for giving birth is feeling the empty place of love in her life, assuming that this is what the fetus will also eventually do in its life. [Nava Hemyari] Friedhofserzählungen — Film Friedhofserzählungen ist mein erster Versuch eines Kurzfilms. Die Idee entstand, nachdem ich den Zentralfriedhof in Wien besucht hatte. Der Film ist eine fiktive Dokumentation über Menschen, die tot sind. Er besteht aus vier Folgen, in welchen jeder "Geist" erklärt, wie die jenseitige Welt funktioniert. Das Hauptelement dieses Jenseits ist Gefühllosigkeit, die zu einer extrem objektiven Sichtweise auf alles führt. [Nava Hemyari]
Nava Hemyari studierte von 2012 bis 2017 elektroakustische Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien bei Wolfgang Suppan und Karlheinz Essl. Bereits während des Studiums komponierte sie ein Stück für Orgel, das Wolfgang Kogert in der Wiener Hofburgkapelle aufführte. Seit 2015 arbeitet sie auch mit ihrer Stimme (Sopran), für die sie eine Reihe von Stücken schrieb und selbst ausführte. Sie sang zudem in Aufführungen von Kolleg*innen. Ihr besonderes Interesse gilt der spekulativen Natur der Musik, die, ohne Sprache und Bilder, eine umfassende Interpretationsbreite aufweist, wobei sie in letzter Zeit auch für ihre Kompositionen bewusst mit Sprache und Bild arbeitet, um so etwa auch auf andere Weise Einfluss auf das Publikum zu nehmen. Für ihre Werke für Stimme nutzt sie so etwa Text auch auf einer rein formalen Ebene, etwa als strukturierendes Element ihrer Kompositionen, indem sie unter anderem nach Soundfarben sucht, die konzeptuell zu den gewählten Texten passen. Sie schrieb drei Kurzfilme, bei denen sie auch Regie führte, sowie ein Musikvideo. Ihre Werke und Installationen wurden u. a. im Rahmen der VLAK Gala, im Wiener Konzerthaus, echoraum, Salzburger Künstlerhaus und Schönberg Center Wien präsentiert. Michael Moser Michael Moser studierte Architektur an der TU Wien und Violoncello an der Musikuniversität in Graz und Wien. Bereits während seines Studiums begann eine intensive Beschäftigung mit verschiedenen Formen zeitgenössischer Musik sowie die Suche nach Erweiterung des rein instrumental-spezifischen Ausdrucksrepertoires durch Experimentieren mit Live-Elektronik. Ab Mitte der 80er Jahre Mitglied in zahlreichen Improvisationsgruppen, gründete er 1993 gemeinsam mit Werner Dafeldecker das Ensemble Polwechsel, das im Spannungsfeld zwischen Komposition und Improvisation, strengen Konzepten und vollkommen freiem Spiel arbeitet. Als Interpret, arbeitet Michael Moser als Solist und Kammermusiker in Europa, Japan und den USA. Auf seine Anregung entstanden zahlreiche Kompositionen für Violoncello solo. |
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