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shut up and listen! 2022

 

Transdisziplinäres Festival für Musik und Klangkunst



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Permanente Präsentationen, 22. bis 24. September 2022

Ramona Schnekenburger: Epitomes — Ausstellung

Eröffnung: 22. September 2022, 19:00

 

[Ramona Schnekenburger: Pottwal]

[Ramona Schnekenburger: Pottwal; Foto: M. Gradwohl]


Epitomes

Ramona Schnekenburger vermag es den Blick auf die Schönheit des Gegenwärtigen zu richten. Kleine Details, Alltagssituationen und vermeintlich Nichtiges gewinnen an Präsenz. Dabei verklärt sie nicht, sondern begegnet unscheinbaren Gestalten, ambivalenten Situationen, oder gar skurril anmutenden Tieren mit Hingabe für Individualität, schafft Bedeutung und Relevanz. Auf den ersten Blick stechen die handwerklichen Fähigkeiten ins Auge, aber bei genauerer Betrachtung lösen sich die Motive in eine geradezu metaphysische Struktur auf. Das offensichtlich Erkennbare tritt zurück, die sinnliche Erscheinung des Bildes wird spürbar. Ölfarbe, Blei- und Farbstift sowie verschiedene Arten des Drucks sind die bevorzugten Mittel, die auf Leinwand, unterschiedlichem Papier, bisweilen Holz aufgetragen werden. Bei Ramona Schnekenburger ist die Gestaltung des Hintergrundes zentral. Jedoch muss man den Bildern persönlich begegnen um diese vermeintlich, weißen Flächen zu entlarven, da auf der Abbildung kaum sichtbar. Schatten und Licht, Höhen und Tiefen gewinnen an Wichtigkeit. Risse und Sprünge - die Struktur und der Charakter des Malgrundes, Zufälliges und gezielte Ausführung treffen aufeinander. Es sind langwierige Prozesse, in denen die sorgsam ausgearbeiteten Formen und die subtil angedeuteten Hintergründe, miteinander verschmelzen. In den Arbeiten der letzten Jahre lösten sich Figuren, Details aus dem Hintergrund, in der aktuellen Phase lösen sie sich immer mehr darin auf. Vom Herauslösen zum Auflösen. Strukturen, Einflüsse, Unbewusstes erhalten immer mehr Bedeutung in der Bildsprache der Künstlerin. Diese Entwicklung erfordert eine differenzierte, sensible Betrachtungsweise, und fordert uns auf in der Zartheit, Veränderungspotenzial und Wandel wahrzunehmen. Somit sticht Ramona Schnekenburger als feinsinnige Künstlerpersönlichkeit mit kraftvoller Stilistik aus dem schrillen, lauten Kunstwollen der Zeit heraus. Kunst als Instrument der Welt- und Selbsterkenntnis, die uns auf eigene Wahrnehmung und Reflexionsbereitschaft zurückwirft, ist die Stärke der sanften und gleichsam herausfordernden Malereien von Ramona Schnekenburger.

[Julia Haimburger]

 

Ramona Schnekenburger

Ramona Schnekenburger wurde 1980 in Schwenningen, Südwestdeutschland, geboren, lebt und arbeitet seit 2007 in Wien, seit 2011 als freischaffende Künstlerin. 2009 gewann sie den Kunstpreis des Stift Klosterneuburg (St. Leopold Friedenspreis) und ist in folgenden Sammlungen vertreten: Sammlung der OÖ Kultur GmbH, Graphische Sammlung des Landes Oberösterreich, Landesgalerie Linz, Sammlung Infeld, Sammlung der Arbeiterkammer Wien, Kunstsammlung des Stift Klosterneuburg. Ihre Werke wurden unter anderem im Lentos Kunstmuseum Linz, im Kubinhaus Zwickledt, dem Künstlerhaus Klagenfurt und auf der Drawing Now Paris ausgestellt.

https://www.ramonaschnekenburger.com