(German only)
Donnerstag, 6. Dezember 2018, 19.00 (Eröffnung) #Sonderfall 0,5 – Bei diesem Werk handelt es sich nicht um Musik Ausstellung Konzeption: Cordula Bösze und Arnold Noid Haberl
Unter der Kategorie ‚Sonderfall‘ versteht die österreichische Verwertungsgesellschaft AKM u.a. „Werke, deren Ablauf über längere Zeitdauer pauschales Klanggeschehen durch variierte Wiederholung ähnlicher Klangkombinationen bewirkt, Werke die lediglich aus ‚verbalen Anweisungen‘ bestehen oder Werke, deren musikalischer Eigenanteil quantitativ gering erscheint“. Mit dem pejorativen Beigeschmack dieser Beschreibung gehen für betroffene Musikschaffende gravierende finanzielle Einbußen einher, denn Tantiemen für die Aufführung oder Sendung der herabgestuften Werke fallen bis zu sechsmal geringer aus als für andere‚ weniger ‚besondere‘ Kompositionen. Aus Sichtweise der AKM wäre vermutlich auch 4‘33“ von John Cage ‚lediglich‘ ein Sonderfall, und somit um die Hälfte weniger ‚wert‘ als volkstümliche, kommerziell orientierte Hervorbringungen von DJ Ötzi bis Gabalier. Es steht zur Diskussion, ob diese Einordnung nach rein willkürlichen, da womöglich musiktheoretisch nicht argumentierbaren Kriterien erfolgt oder gar eine ‚Bestrafung für un- bis abartige Komponisten‘ darstellen mag. Abschreckend und demotivierend wirken solche Einstufungen in jedem Fall. Beim Versuch über einen öffentlichen Call die als ‚Sonderfall‘ eingestuften Kompositionen aufzufinden hat sich herausgestellt, dass viele Musikschaffende überhaupt darauf verzichten, ihre Werke bei der AKM anzumelden, um dem Vorgang der Einstufung zu entgehen. Cordula Bösze und Arnold Noid Haberl präsentieren im Rahmen von SUAL 2018 eine Ausstellung mit musikalischen Sonderfällen im Sinne der oben genannten Definition. Ein großer Teil davon wurde von der AKM zertifiziert. Arnold Noid Haberl |
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