Freitag, 28. November 2014, 20.30
LUKAS SCHISKE - Schlagwerk
Werke von Peter Ablinger und James Tenney
LUKAS SCHISKE
Lukas Schiske wurde 1962 in Wien geboren. Er erhielt seine Ausbildung zum Schlagzeuger an der
Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, danach erfolgte die Spezialisierung auf Neue Musik.
Seine Zusammenarbeit mit Orchestern unterschiedlicher Stilrichtungen umfasst etwa das Los Angeles
Philharmonic Orchestra, das RSO-Sinfonieorchester, das Wiener Staatsopernorchester, die Wiener
Symphoniker und etliche Barockorchester. Lukas Schiske konzertierte in zahlreichen
Kammermusikformationen — unter anderem im Trio mit Ernesto Molinari (Klarinette) und Georg Schultz
(Akkordeon) – sowie in diversen Schlagzeugensembles von Duo bis Oktett. Als Jazz- und Rockdrummer ist
Lukas Schiske bei Wolfgang und Christian Muthspiel, Franz Hautzinger, Michael Heltau, Claude Bolling und
einem Frank Zappa-Projekt mit Ascolta tätig. Szenische Auftritte absolvierte er etwa mit Christoph
Marthaler. Als Solist ist Lukas Schiske immer wieder national und international tätig und nimmt an den
bekanntesten Musikfestivals im In- und Ausland teil. Erfolgreich absolvierte er zahlreiche Fernseh-,
Rundfunk- und CD-Aufnahmen. Seit der Gründung des Klangforum Wien ist Lukas Schiske festes Mitglied des
Ensembles.
[http://www.klangforum.at/ensemble-detail/schiske.html]
Peter Ablinger: Weiss/Weisslich 31e (2002)
Konzertante Installation mit 8 Glasröhren
Peter Ablinger, geboren am 15. März 1959 in Schwanenstadt/Österreich. 1974-76 belegte er ein
Graphikstudium in Linz. Begeistert für den Free Jazz studierte er von 1977-79 Jazz-Klavier an der
Musikhochschule Graz. 1979-82 nahm er privaten Kompositionsunterricht bei Gösta Neuwirth in Graz, und
bei Roman Haubenstock-Ramati an der Musikhochschule Wien. Seit 1982 lebt Ablinger in Berlin, wo er bis
1990 an der Musikschule Kreuzberg unterrichtete und seitdem als freischaffender Komponist tätig ist. 1988
gründete er das Ensemble Zwischentöne, das er bis 2007 leitete und das von Anfang an aus einer Mischung
aus Laien und Profis bestand, einer Konstellation, die emblematisch für die Ensemblearbeit und mehr und
mehr zu einer Infragestellung falscher Professionalität und Routine wurde. Unzählige Uraufführungen von
verwandte Fragen stellenden KomponistInnen wie Christian Wolff, Maria de Alvear, Antoine Beuger, Sven-
Åke Johansson, Christina Kubisch, Alvin Lucier, Benedict Mason, Georg Nussbaumer, Pauline Oliveros, Akio
Suzuki, etc. erzählen geradezu von einer parallelen, einer anderen Geschichte der Neuen Musik. Seit 1992
war Ablinger immer wieder als Gastprofessor und Dozent an verschiedenen Universitäten und Instituten
tätig. In den letzten Jahren gab es wiederholt Einladungen von US-amerikanischen Universiäten wie der
Columbia University New York City, dem BARD College, der Manhattan School of Music, in Yale und
Harvard/Cambridge. Seit 2012 ist er Research Professor an der Universität Huddersfield. Aber auch die
außerinstitutionelle Arbeit mit jungen KomponistInnen, die sich privat an Ablinger wenden, nimmt zu.
Einem von ihnen, Bill Dietz, hat er 2007 die Leitung des Ensemble Zwischentöne übergeben.
http://ablinger.mur.at/
James Tenney: Maximusic (1965)
Maximusic gehört zu der zwischen 1965 und 1971 entstandenen Werkserie Postal Pieces und ist dem
Perkussionisten und späteren Klanginstallationspionier Max Neuhaus gewidmet.
1) Soft roll on large cymbal; constant, resonant, very long.
2) Sudden loud, fast improvisation on all the other (percussion) instruments.
3) Same as (1), but now inaudible until all the other sounds have faded; continue ad lib but
not as long as (1) or (2), then let the cymbal fade out by itself.
[James Tenney, 6/16/65]
James Tenney (* 10. 8. 1934 in Silver City/New Mexico; † 24. 8. 2006 in Valencia / Kalifornien), US-
amerikanischer Komponist und Musiktheoretiker. Tenney studierte in New York, Vermont und Illinois unter
anderem an der Juilliard School of Music und dem Bennington College. Von Eduard Steuermann wurde er
am Klavier ausgebildet. Kompositionsunterricht erhielt er bei Edgard Varèse und John Cage. Tenney war ein
Pionier auf dem Gebiet der elektronischen und der Computer-Musik und arbeitete in den frühen 1960er
Jahren in den Bell Telephone Laboratories an der Entwicklung von Programmen zur computergesteuerten
Klangsynthese und Kompositionen. Tenney komponierte sowohl für Instrumente als auch für elektronische
Klangerzeuger, häufig unter Verwendung alternativer Stimmungssysteme. In seiner viel beachteten
theoretischen Schrift Meta/Hodos (1961) entwickelte er eine neue Methode der musikalischen Analyse.
Tenney war zuletzt Professor an der York University in Toronto und lebte in Valencia/Kalifornien, wo er im
Alter von 72 Jahren starb.
[ORF musikprotokoll im steirischen herbst, 2012]