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Franjo Friedl

Franjo Friedl

shut up and listen! 2024

Permanente Präsentationen @ echoraum, 10. bis 12. Oktober 2024

Belma Bešlić-Gál
LAM ARABI. An Introduction to the Universe of Franjo Friedl – Ausstellung

Eröffnung: 10. Oktober 2024, 19:00

LAM ARABI. An Introduction to the Universe of Franjo Friedl (1928-2006)

Es war einer dieser Tage, an dem die Motivation für jegliche produktive Aktivität zu fehlen scheint und man stattdessen in den endlosen Weiten des Internets versinkt, als ich auf einer kroatischen Internetplattform auf das Werk eines mir völlig unbekannten Künstlers stieß. Das Gemälde stellte ein verlassenes und verloren wirkendes nacktes Kind auf dem Mond dar, inmitten von bedrohlichen Atomraketen, eingebettet in die düstere Dunkelheit des Weltraums, während eine Sonnenfinsternis die gesamte Szenerie dramatisch beherrschte. Unter dieser fesselnden Darstellung stand die rätselhafte Frage: „Papa, wo bist du?“.

Mein anfängliches Interesse an diesem Bild führte zu einer intensiven Recherche, die mich in die Welt eines außergewöhnlichen Künstlers führte. Franjo Friedl, ein gesellschaftlicher Paria, der zeitlebens kaum Anerkennung fand und posthum völlig in Vergessenheit geriet, schuf über die Jahrzehnte hinweg ein eigenartiges und selbstgenügsames Universum, das auf seinen vermeintlichen, tiefgreifenden Begegnungen mit einer außerirdischen Entität, die er ‚Gini‘ taufte, basiert. Die Ausstellung LAM ARABI. An Introduction to the Universe of Franjo Friedl bietet erstmals überhaupt eine Einführung in das künstlerische Werk und die Philosophie Franjo Friedls.

[Belma Bešlić-Gál, Februar 2024]

[Franjo Friedl; Foto: Artist]

Franjo Friedl

Er ist Sohn bäuerlicher Eltern. Er wurde am 18. Juni 1928 in Bjelovar geboren. In Zagreb besuchte er eine Schule für angewandte Kunst, die er jedoch wegen Krankheit abbrach. Sein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Zagreb schloss er ab. Vor seinem Studium arbeitete er als Lehrer für visuelle und technische Erziehung an einer Grundschule. Während dieser Zeit schrieb er das Handbuch „Schulwerkstatt“, das von der „Školska knjiga“ in Zagreb zur Unterstützung von Lehrern im technischen Unterricht herausgegeben wurde. Sowohl vor als auch nach seinem Studium beschäftigte er sich mit Malerei, Keramik und dem Design von Alltagsgegenständen. Er stellte seine Werke sowohl im Inals auch im Ausland aus. Er ist Mitglied des Verbandes der bildenden Künstler Kroatiens. Nach langen Recherchen wurde er von Außerirdischen kontaktiert, eine Entwicklung, die Franjo zwar bemerkte, aber lange Zeit nicht richtig einordnen konnte. Erst als die als Ginis bekannten Außerirdischen ab 1956 offen mit ihm an einer ideographischen Sprache und Schrift arbeiteten und ihn darauf vorbereiteten, ihre Botschaften an die Menschheit zu übermitteln, wurde er sich seiner kosmischen Verbindung bewusst. Seine Begegnungen mit den Ginis und ihren Lehren hat er in mehreren Büchern beschrieben. Das Buch, das Sie gerade lesen, ist eines von ihnen.

Der Beobachter

[Franjo Friedl über sich selbst, in Franjo Friedl: Slikanje na staklu, 1997]

[Belma Bešlić-Gál; Foto: Svetlana Gazić]

Belma Bešlić-Gál

Geboren 1978 in Tuzla [Bosnien und Herzegowina, SFR-Jugoslawien]. Komponistin, Pianistin, Kuratorin und Künstlerin, lebt in Wien. Ihr musikalisches Oeuvre umfasst Musiktheater-, Orchester- und kammermusikalische Werke, mit Querbezügen zur Installationskunst, Medienkunst und Literatur. Ausbildung: Klavierstudium an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weima, Studium der Komposition und Musiktheorie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Seit 2011 Co-Kuratorin des transdisziplinären Festivals für Musik und Klangkunst shut up and listen! in Wien.

https://www.belmabeslic-gal.eu