shut up and listen! 2024

Sonntag, 13. Oktober 2024 @ SP•CE, 16:00-22:00
Jukić | Maraš | Raditschnig | Sistermanns: ALL-IN [ALL]
Klangprojektionen | Mehrkanal-Hörraum
16:00 – 22:00 Hörraum | 18:00 Artist Talk mit den beteiligten Musikschaffenden
Inkludierte Werke:
– Nina Jukić: Nocturnes – Acht Klavierimprovisationen (2023)
– Nina Jukić: Oxytocin / Sleep When the Baby Sleeps (2024)
– Svetlana Maraš: L’ampleur du souffle (2020)
– Werner Raditschnig: „… et in terra pax“ (2024, Auswahl)
– Johannes S. Sistermanns: un ent los (2023, Auswahl)
Johannes S. Sistermanns: un ent los (2023)
UN ENT LOS ist eine Komposition aus insgesamt 36 elektroakustischen Miniaturen, für die Johannes S. Sistermanns sich aus seinem breit gefächertem Audio-Archiv bedient hat. Material seiner komponierten, flüchtigen Klangmomente sind Klänge der zahlreich von ihm gespielten Musikinstrumente und ihre elektroakustische Transformation. Des Weiteren erklingen Field Recordings aus dem australischen Outback und den Klangkulissen von Metropolen wie Shanghai, Hong Kong oder New York sowie den vielfältigen von Sistermanns als „Raumtöne“ bezeichneten Resonanzklängen, die er durch den Einsatz seiner Stimme an Orten auf der ganzen Welt zusammengetragen hat. In UN ENT LOS fanden zudem Kooperationen mit dem Cellisten Andi Otto und der australischen Autorin und Künstlerin Linda Marie Walker, mit der Sistermanns bereits für Radiofone Hörstück-Produktionen kooperierte, Niederschlag.
Im Titel gebenden Wortspiel „UN ENT LOS“ schwingt das Endlose oder Unendliche mit. „Zudem möchte Sistermanns das Präfix „UN“ mit der Vorstellung von Unvorhersehbarkeit und Unabschließbarkeit assoziiert wissen; die mittlere Silbe „ENT“ mit der Idee der Ent-kopplung. Eine Entkopplung, die der Komponist im eigenen Schaffen als LOSlösung von der kompositorischen Ideengeschichte betreibt und auf Seiten der HörerInnen als Befreiung von einer durch Theorie, Form und Gewohnheit zugerichteten Hörerwartung anbieten möchte.
![[Johannes S. Sistermanns; Raum Horizontal I Foto_Artist]](https://sp-ce.net/wp-content/uploads/2024/10/Johannes-S.-Sistermanns-Raum-Horizontal-I-Foto_Artist-300x212.webp)
Johannes S. Sistermanns
studierte Komposition und Neues Musiktheater bei Mauricio Kagel an der Kölner Musikhochschule, nahm Gesangsunterricht in Nord-Indien und promovierte in Musikwissenschaft. Er realisiert seine Projekte in installativer KlangPlastik, radiophonem Hörstück, Elektroakustik und KlangPerformance. In seinen Klanginstallationen durchdringt er resonante Alltags-Materialien, überwindet architektonische Räume mit Klängen und agiert impulsartig aus einem unbekannten Potentialraum. Weltweit erhält Johannes S. Sistermanns Kompositionsaufträge, Stipendien, Residenzen, Gastdozenturen und zahlreiche Preise, unter anderem den Karl-Sczuka-Förderpreis für Radiokunst des SWR 1997, den DEUTSCHEN KLANGKUNST-PREIS 2008 des WDR und Skulpturenmuseums Marl, den 12. Deutschen Musikautorenpreis 2020 (GEMA Berlin) sowie den GRAND PRIX NOVA Silver Award 2022 Radio Romania Bukarest. Mehrmediale Klangkunst-Ausstellungen realisiert er bei internationalen Festivals wie beim Adelaide/Melbourne Festival, EXPO 2000 Weltausstellung Hannover, Musicarama Hong Kong, Donaueschinger Musiktage, Internationale Weltmusiktage Sydney/Stuttgart, NYCEAMF New York Electroacoustic Music Festival, Meion Festival Nagoya.